ilo
3/3

2012

Holz mit beschichteter Oberfläche,
Papier (Einrahmung),
50 x 20 x 50 cm,
Produktionsassistent: Sho Ogasahara

Dieses Werk bezieht sich auf eine Platte in Emil Ruders Buch Typografie: Ein Gestaltungslehrbuch. Auf Seite 19 der 6. Ausgabe von 1996 finden wir die folgende Erklärung dieser Platte, die den Titel „ilo“ trägt:

„Das Beispiel auf der rechten Seite zeigt verschieden große Weißflächen mit deutlichen Helligkeitsstufen, wie sie beim Absetzen von drei Buchstaben auftreten. Die Typenzwischenräume sind schmal und deshalb von intensiver Helligkeit, das Weiß innerhalb des „o“ ist etwas milder, während das über dem „o“ liegende Weiß am schwächsten wirkt. Es entstehen Variationen von Weiß, an denen die verschieden großen Schwarzflächen beteiligt sind.“

Diese Passage weist darauf hin, dass es viele unsichtbare Abstufungen gibt, die aus dem Verhältnis zwischen angrenzenden Farbflächen entstehen, selbst bei zwei Farben wie Schwarz und Weiß. Ausgehend von dieser Grundidee entwickelten wir die Hypothese, dass wenn solche Abstufungen tatsächlich existieren, könnte ihre konkrete Darstellung uns erlauben, dreidimensionale Schriftzeichen herzustellen. Ruder hält fest, dass der Raum zwischen dem „i“ und dem „l“ sehr hell ist. Indem man diesen Abschnitt hervorhebt, kann man die dunkelste Stelle auf der Seite entdecken.

Durch eine Erkundung der Abstufungen innerhalb der Grauskala versuchten wir, diesen Bereich ausfindig zu machen. Wir erwarteten, dass dieser Bereich, der sich numerisch aus einer Analyse des Lichts ergab, eine Art architektonische Struktur aufweisen würde, jedoch ohne seine ursprüngliche schriftzeichenform.