Broom (Coal)
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2012

Kohle,
Variable Maße

An einem kalten Morgen im Spätherbst bemerkte ich, dass die meisten Blätter auf den von Bäumen gesäumten Bürgersteig gefallen waren und die Straße wie einen Teppich bedeckten.

Als ich auf die auf dem Betonboden aufgetürmten Blätter trat, machten sie ein wunderschönes raschelndes Geräusch. Außer mir vor Freude, begann ich, im Gehen die Blätter ungehemmt mit den Füßen hoch zu schleudern. Mir kam es vor, als würde ich Musik spielen.

Aus diesem Erlebnis entstand die Idee, den Boden eines Ausstellungssaals mit Blättern zu bedecken. Da wir normalerweise die Geräusche der Blätter zusammen mit anderen Geräuschen hören, vermittelt das Hören in einem stillen Raum eine fremdartige Klarheit und Spannung. Sobald man den Raum betritt, ertönt das Knirschen überall. Wenn drei Leute im Raum umhergehen, wird das Geräusch so laut, dass man sich nicht mehr unterhalten kann. Der Bodenbelag aus trockenen Blättern ist eine Schallplatte; die Rolle der Nadel, die die Töne hervorbringt, wird von den Füßen der Besucher übernommen.

Später wandte ich mich anderen Materialien zu und präsentierte diese Installation an verschiedenen Orten. In St. Ives, England, habe ich unlasierte Fliesen auf den Boden gestreut, und in Perth, Australien, habe ich den Boden mit einer speziellen Holzkohle bedeckt. Für die Ausstellung in Dortmund werde ich Steinkohle benutzen, um eine riesige Schallplatte in der Galerie zu schaff en.